Rock you - Verliebt in einen Star 9 by Nina Marx

Rock you - Verliebt in einen Star 9 by Nina Marx

Autor:Nina Marx [Marx, Nina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9791025711521
Herausgeber: Addictive Publishing
veröffentlicht: 2014-07-02T22:00:00+00:00


4. Millarville

Der Duft warmer Croissants reißt mich aus meinem Prinzessinnenschlaf. Das Bett knarrt, die Bettwäsche darauf ist zerwühlt und riecht nach Weichspüler. Draußen ist es kalt, aber hier, in meinem Bett, schützen mich zwei dicke Fleecedecken. Unter dem Deckenberg recke und strecke ich mich wie eine Katze.

Das Bettzeug stammt eindeutig aus einem anderen Zeitalter, mindestens aus der Zeit meiner Eltern, aber die Nacht, die ich darin an der Seite meines Liebsten verbracht habe, war so zauberhaft, dass ich wie ein Baby geschlafen habe. Ich mag, wie es hier im Häuschen riecht, vor allem wenn sich der Geruch des Holzkamins mit dem von Kaffee und Buttercroissants mischt. Vom Kamin dringen merkwürdige Geräusche zu mir herüber. Jemand rührt in der Asche, die Scheite werden neu geordnet. Dann höre ich ein Luftakkordeon blasen und gleich darauf schlagen knisternde Flammen empor. Ich strecke die Nase unter meiner Decke hervor und sehe Marvin, der das Feuer betrachtet. Männer haben eine merkwürdige Beziehung zu solchen Dingen. Ich konnte das schon in Golden beobachten, als wir im Garten gegrillt haben. Die Frauen durften sich weder am Grillfleisch zu schaffen machen noch die Feuertemperatur regulieren. Wenn ein Mann auf einen Kamin trifft, drängen ihn jahrtausendealte Traditionen dazu, „ein Feuer zu machen“. Neben der riesigen Daunenbettdecke auf dem Boden, Schauplatz unserer nächtlichen Ausschweifungen und Freuden, entdecke ich ein kleines, buntes Resopaltablett. Darauf stehen Kaffeeschalen und ein Korb mit dampfenden Backwaren.

Als ich sehe, wie Marvins Silhouette von den tiefroten Farben der Feuerstelle zerschnitten wird, muss ich an einen Comichelden denken. Er sitzt mit dem Rücken zu mir, als würde er über seine nächsten Zweikämpfe nachdenken. Ich sehe sein Gesicht nicht und weiß trotzdem, welchen Ausdruck es gerade hat, wie er seine Augenbrauen runzelt, sich auf die Lippe beißt … Er ist so sexy und so männlich in seinem Seemannspullover. Seine Jacke ist noch feucht vom Regen. Er war also heute Morgen schon draußen, aber ich habe davon nichts mitbekommen.

„Guten Morgen!“

Seine dunkle Stimme überrascht mich. Wie lange weiß er schon, dass ich ihn beobachte?

„Huhu … Mister James, sind Sie etwa aus dem Bett gefallen?“

„Sagen wir mal, es war sowieso nicht allzu viel Platz darin, Miss Edwin.“

Er dreht sich lachend um und kommt zu mir. Ich bemerke, dass mein Kopf zwischen zwei Kopfkissen liegt und ich meine Arme und Beine quer über das Bett ausgestreckt habe. Ich bekomme gleich ein schlechtes Gewissen, wo Marvin mir gestern Abend doch solche Genüsse bereitet hat. Keine Ahnung, ob das vom Zauber der Echtheit unserer Herberge kommt, aber wir waren einander so nah und befreit gewesen. Ich erinnere mich noch, dass er mich nach unserem Liebesspiel vor dem Kamin ins Bett getragen hat und ich eingeschlafen war, noch bevor sich sein Körper zu mir legen konnte. Wie zuvorkommend von ihm, mir allen Platz überlassen zu haben. Umso mehr beschämt mich, dass er nicht zu seiner verdienten Erholung gekommen ist. Ich setze mich hin und bedecke meine Brüste mit der Decke.

„Du hättest mich wecken sollen oder wegschieben … Konntest du wenigstens ein bisschen schlafen, hm?“

Er lacht über meine Besorgtheit.



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